Laufbahn

Die Recyclerin: Nachhaltigkeitsmanagerin Christine Kölb

Christine Kölb hat eine Mission: Verpackungen umweltverträglicher und nachhaltiger zu machen. neo-Redakteur Simon Wirtz traf die Nachhaltigkeitsmanagerin der Dalli-Group in der Fabrik in Stolberg – und ließ sich zeigen, wie man Nachhaltigkeit verwirklicht.

TEXT VERENA BODENSTEIN
FOTO VERENA BODENSTEIN

LKW verlassen fast im Minutentakt das Gelände, Fahrer aus Nah und Fern liefern Einzelteile an, fahren Paletten voller Waschmittel Richtung Discounter: Ein ganz gewöhnlicher Mittwochmorgen im Dalli-Werk in Stolberg. Christine Kölb schaut aus dem Fenster, beobachtet das Geschehen. Weit oben, im siebten Stock des Fabrikgebäudes, sitzt sie in ihrem Büro. Weiße Turnschuhe. Jeans. Abteilung: Verpackungsentwicklung. Sie hat direkt nach dem Studium bei Dalli angefangen – bei den Aerosolen. Das sind Gasgemische, die zum Beispiel in Haarsprays und Rasierschaum verarbeitet werden. Vor Kurzem entschied sich Christine aber dann zu einem Karrierewechsel, denn Dalli suchte eine Nachhaltigkeitsmanagerin. »Ich finde es super spannend, daran zu arbeiten, Verpackungen grüner zu machen. Und es ist ein wichtiges Thema, denn wir ­haben nur einen Planeten. Deswegen hab‘ ich mich beworben«. Und es hat geklappt!

Grüne Fabrik
Recycling ist eine gute Sache – da stimmen auch immer mehr Unternehmen zu. Beim europaweit tätigen Familienunternehmen Dalli hat Christine als Nachhaltigkeitsmanagerin den Überblick: In der Hauptzentrale in Stolberg macht sie sich mit ihren Kollegen Gedanken, wie Dalli noch grüner werden kann – und hat dabei eine Menge frischer Ideen parat. »Alles fängt hier an. Hier werden die Verpackungen entwickelt. Wir testen aus, wie viele Recyclate wir zum Beispiel für die Verpackung eines Fensterreinigers verwenden können, also wie umweltfreundlich wir sie machen können«, erklärt Christine. Recyclate sind aus alten Plastikflaschen gewonnene Plastikteilchen – das, was beim recycelten gelben Sack übrig bleibt.

Bis an die Grenzen
Warum nicht einfach nur noch recycelter Plastik verwendet wird? »Das wäre super«, sagt Christine. »Nur leider ist das nicht immer möglich, schon alleine wegen der technischen Voraussetzungen bei der Herstellung der Verpackungen.« Es gibt aber auch andere Gründe – zum Beispiel das Aussehen: »Ja, und Recyclate verfärben die Verpackungen halt auch. Je mehr davon, desto dunkler wird es. Und viele Leute schauen eben auch darauf, wie die Flasche gefärbt ist, wenn sie sie kaufen. Hier haben wir mit Konkurrenz- und Preisdruck zu kämpfen.« Trotzdem bleibt sie weiter am Ball. »Man findet immer wieder neue Möglichkeiten. Und die Technik wird besser. Ich will alles dafür tun, dass wir noch umweltfreundlicher produzieren können, denn es gibt nur eine Welt.« Zum Schluss geht es noch ins Hauptgebäude, zur Dalli-Vitrine. Stolz präsentiert Christine die Waschmittel und Spülmaschinen-Tabs mit ihren umweltfreundlichen Verpackungen. »Es ist ein gutes Gefühl, auch auf der Arbeit was für die Umwelt tun zu können«, freut sie sich. \

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