Maurice Funken, Direktor des NAK – Neuer Aachener Kunstverein
TEXT + FOTO LILLITH BARTCZAK
Seit Anfang 2018 leitet Maurice Funken den 1986 gegründeten Neuen Aachener Kunstverein. Als Kunstverein stellt der NAK vier- bis fünfmal im Jahr Werke zeitgenössischer Kunst aus, vor allem von vielversprechenden Nachwuchskünstlern.
Erkläre deinen Job
Ich bin künstlerischer Leiter beziehungsweise Direktor. Meine Hauptaufgabe ist es, zu entscheiden, welche Ausstellungen hier stattfinden. Wenn ich eine Zusage bekomme, dann geht es zusammen mit dem Künstler an die Planung. Daneben fallen aber auch viele weitere Arbeiten an. Momentan bin ich so gut wie -alleine und deshalb für alles zuständig: Rechnungen schreiben, Mails beantworten, Post verschicken, -Telefondienst, außerdem Putzen, Staubsaugen und, wenn eine Ausstellung ansteht, hänge ich die -Bilder auf.
Wie bist du das geworden?
Ich habe hier in Aachen und in England Kunstgeschichte, Baugeschichte und Soziologie studiert. Als ich aus England zurückkam, habe ich ein Promotionsstudium in Kunstgeschichte begonnen, es aber bis heute nicht abgeschlossen -– das heißt ich bin Direktor eines Kunstvereins und immer noch Student. Neben meiner Promotion habe ich in lokalen Museen gearbeitet und darüber auch einige wichtige Kontakte in die Aachener Kunstszene geknüpft. Zum NAK kam ich dann schließlich 2015, zunächst als Assistent.
Erzähl mal von deinem unvergesslichsten Nebenjob
Ich habe nie gekellnert oder so etwas in der Art, sondern immer irgendwas mit Kunst, deshalb kann ich hier keine überraschenden Enthüllungen liefern. Wirklich unvergessliche Sachen habe ich vor allem hier im NAK erlebt. Zum Beispiel konnten wir letztes Jahr eine Ausstellung mit dem New Yorker Elektroduo Fischerspooner realisieren und durften dann deren viertes Album auf Vinyl herausgeben. Das heißt, weltweit bekommt man diese Platte nur bei uns. Und mit dem Künstler Casey Spooner durch die Clubs von Paris zu ziehen, war auch nicht schlecht …
Dein ultimativer Tipp fürs Berufsleben
Mein wichtigster Tipp ist: Man sollte nur Dinge tun, auf die man wirklich Lust hat. Wenn man keine Leidenschaft für seinen Beruf hat, dann läuft was schief. Außerdem ist es auch im Job wichtig, sich selbst treu zu bleiben und die eigene Meinung zu vertreten, denn nur so kann man sich von der Masse abheben. Gerade in meiner Branche ist das sehr wichtig. \