Vor gut 20 Jahren gründeten zwei RWTH-Studenten einen Online-Versandhandel für Fahrradartikel. Heute beschäftigt bike-components 200 Mitarbeiter in der Firmenzentrale in Würselen, zehn arbeiten im Store an der Neupforte.
TEXT ANJA NOLTE
FOTO BIKE-COMPONENTS GMBH
Geht man durch die Lagerhallen von bike-components, ist man eine ganze Weile unterwegs: Fünf Meter hohe Regale auf 22.000 Quadratmetern sind mit den verschiedensten Artikeln bestückt, für die das Radfahrerherz schlägt – von Kompletträdern über Ersatzteile und Zubehör bis hin zu Trainingsrollen und Trinkrucksäcken. Etwa 3.500 Pakete verlassen die Halle im Durchschnitt, und zwar jeden Tag. »Und wenn man etwas nicht bei uns findet, zum Beispiel ein ganz spezielles Ersatzteil, dann genügt ein Anruf bei unserem Kundenservice und wir kümmern uns darum«, erklären die beiden bc-Gründer Marcus Wenkel und Klaus Hoenig.
Die Idee kam den Mountainbike-Enthusiasten während ihres Maschinenbau-Studiums in Aachen. »Allerdings lautete unser Plan zunächst, eine gefederte Sattelstütze auf den Markt zu bringen. So etwas gab es damals noch nicht«, erzählt Hoenig. »Im ersten Schritt wollten wir aber eine vernünftige Vertriebsstruktur aufbauen.« Ende 1997 meldeten sie das Gewerbe an, kurze Zeit später ging die Webseite online. Die ersten Bestellungen trudelten ein, die Ware wurde in der gemeinsamen WG am Templergraben gelagert, Pakete wurden gepackt, per Hand beschriftet und verschickt. »Manche Kunden holten ihre Ware auch persönlich ab. Sie gaben die Bestellnummer über die Sprechanlage durch und warteten im Flur, bis wir nach unten kamen, um die Bestellung zu übergeben«, erinnert er sich an die Anfänge.
Schon im Jahr 2000 platzte die WG aus allen Nähten und die Arbeitstage gingen in der Hauptsaison bis nachts um halb drei. Die beiden Geschäftsführer mieteten ihr erstes Büro und stellten 2001 zwei Mitarbeiter für den Wareneingang und -ausgang an. Noch im selben Jahr zog das Unternehmen dann in die Neupforte – hier gab es durch angrenzende Ladenlokale genügend Raum für Erweiterungen, um den steigenden Warenumschlag bewältigen zu können: »Das Unternehmen war da schon richtig groß«, sagt Hoenig. Trotzdem: 2014 stand die bislang größte Ausbaustufe an. Neben dem Store an der Neupforte bezog -bike-components den neuen Versandstandort in Würselen mit 22.000 Quadratmetern Lagerfläche und rund 3.000 Quadratmetern Bürofläche. »Wir haben die logistischen Prozesse optimiert, die dafür sorgen, dass das Paket am nächsten Tag beim Kunden ist«, erzählt Philipp Simon, langjähriger bc-Mitarbeiter und seit 2017 ebenfalls Geschäftsführer. »Wir wissen, wie lang 24 Stunden im Sommer ohne funktionierendes Bike sein können.« Es zähle aber nicht nur Schnelligkeit. Auch der Kundenservice spiele eine zentrale Rolle, ein guter Einkauf oder auch eine gute Artikelstammdatenverwaltung. »Es gibt viele Faktoren, die unseren Erfolg ausmachen«, so Simon.
Nicht zuletzt, dass 200 Mitarbeiter hier ihr Hobby zum Beruf gemacht haben: »Wir sind gewissermaßen ein Auffangbecken für Fahrradnerds«, schmunzeln die drei. \