Am Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen ist im Zuge eines -Hochschulwettbewerbs ein Escape Room zum Thema »Der Mitarbeitende in der Fertigung der Zukunft« entstanden. Weil wir uns darunter auch nichts vorstellen konnten, haben wir einfach mal eine Runde mitgespielt.
TEXT LILLITH BARTCZAK
FOTO JANNIS SCHENKER
Da komm ich doch nie wieder raus«, war mein erster Gedanke, als mir eröffnet wurde, dass ich den neuen Escape Room des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH testen sollte. Beworben wurden hier Rätsel aus den Themengebieten »Nutzung digitaler Unterstützungsmittel zur Mitarbeiterentlastung und verbesserter Entscheidungsfindung auf dem Shopfloor« und »Smartes Fehlermanagement mit mobiler Datenerfassung«. Klang für mich nicht so ganz nach meinen Kernkompetenzen. Aber half ja alles nichts, Journalismus muss auch manchmal wehtun.
Bei der Eröffnung trug ich mich gewissenhaft ganz oben auf der Teilnehmerliste ein und durfte den nigelnagelneuen Escape Room mit meiner Gruppe als erstes betreten. Auch wenn ich zunächst keine Ahnung hatte, was mich erwartet, klang die Aufgabe eigentlich recht simpel: Schlüssel-anhänger oder Fotohalter bauen, Schlüssel finden, ausbrechen – und das alles in 30 Minuten.
Der Clou an diesem Escape Room sind Hightech-Geräte wie VR- und AR-Brillen oder auch neuartige Apps und Programme, die als Hilfsmittel eingesetzt werden müssen. »Hieran soll gezeigt werden, wie Mitarbeiter der Fertigung in der Zukunft durch technologische Innovationen unterstützt werden können«, erklärt Amelie Metzmacher, die das Projekt mit ihrem Team vom WZL umgesetzt hat. Sie erklärt auch, dass der Escape Room in der Zukunft noch erweitert und ergänzt werden soll, zum Beispiel durch Drohnen. Interessant ist das Konzept vor allem für Fertigungsbetriebe, Berufsschüler oder auch Studierende, die die Technologien einmal einsetzen und anwenden sollen. Prinzipiell kann sich aber jeder für den -Escape Room anmelden, auch Geisteswissenschaftler wie ich.
No escape
Unsere Gruppe im Escape Room entschied sich dafür, einen Schlüsselanhänger zu bauen (heißt übersetzt: Einer ist aus Versehen auf die Schaltfläche gekommen). Sechs Arbeitsschritte, mal mit technischen Hilfsmitteln, mal mit ganz normalen Rätseln, sollten uns zum Ziel führen. Gar nicht so einfach, wenn man von der ganzen Technik erstmal so überfordert ist, dass man gar nicht darüber nachdenkt, dass etwas ja vielleicht auch einfach nur unterm Tisch versteckt sein könnte.
Schlussendlich hatten wir nach 30 Minuten im Escape Room einen leicht verkorksten aber durchaus funktionalen Schlüsselanhänger gebaut und noch gar nicht angefangen, den Schlüssel für den Ausgang zu suchen. Ein netter Mitarbeiter hat uns dann rausgeholt. Ob unser Versagen jetzt am kollektiven Unvermögen unserer Gruppe lag oder an den kleinen Startschwierigkeiten, die sich im ersten Durchgang noch an der ein oder anderen Stelle bemerkbar machten, sei dahingestellt. Spaß gemacht hat es allemal und den Schlüsselanhänger durfte ich sogar mit nach Hause nehmen. \