Catharina Fillers inszeniert im Mörgens »Monster«, ein Stück des schottischen Autoren David Greig. »In diesem Stück geht um Schmerz, Kummer, Liebe, Sex und Tod und auch ein bisschen Sozialismus.« so kündigt sich »Monster« selbst an. Und genau das trifft auch zu.
Seit ihre Mutter bei einem Mofa-Unfall tödlich verunglückt ist, lebt die 16-jährige Duck Macatarsney (Lara Beckmann) mit ihrem an Multipler Sklerose erkrankten Rocker-Vater (Karsten Meyer), der seine Zeit mit Computerspielen und Kiffen verbringt, in einer Zwei-Zimmer-Wohnung voller Pizzakartons, Jointstummel und einem Monster im Flur.
Das verantwortungsbewusste Mädchen, das sich schon immer mehr um ihren Vater gekümmert hat, als er um sich selbst, flüchtet sich in ihre Phantasiewelt und schreibt Geschichten mit autobiographischen Zügen, um dem Alltag zu entfliehen.
Als sich aber plötzlich Besuch vom Jugendamt ankündigt, bekommt Duck Panik, dass die Kleinfamilie auseinander gerissen werden könnte. Kurzerhand versucht sie Ordnung ins Chaos zu bringen, was ihr auch fast gelingt, würden nicht auch noch plötzlich ihr Schwarm Laurence (Simon Rußig) mit einer unmoralischen Bitte und die anarchistisch veranlagte Internetbekanntschaft ihres Vaters, die Rocksängerin Agneta aus Norwegen, vor der Tür stehen.
Als alles zu eskalieren droht, sieht Duck nur noch einen Ausweg, die Flucht. Kurzerhand fährt sie mit dem Mofa der Sozialarbeiterin davon, doch in der verhängnisvollen Kurve, in der sich einst ihre Mutter zu Tode fuhr, muss Duck sich der Realität stellen. Denn »ein Rennen gegen sich selbst gewinnt man nie, nur wenn man sich geschlagen gibt,« wie ihr Vater anmerkt. Nachdem auch sie auf dem Boden der Tatsachen angelangt ist, kann sie endlich einen Neuanfang wagen.
Das Stück »Monster« des schottischen Autoren David Greig ist trotz seines ernsten Hintergrunds, Krankheit, Schmerz und Tod sehr humorvoll, obwohl die Geschichte selbst überhaupt nicht lustig ist. Duck braucht die Phantasie um die Realität besser akzeptieren zu können. Lara Beckmann spielt die Rolle der Duck, die zwischen Schein und Wirklichkeit hin und her hüpft und versucht, das Beste aus allem zu machen, einfach grandios. Auch Julia Dodge bewegt sich gekonnt zwischen zwei Welten, indem sie sowohl die Frau vom Amt als auch die vorlaute norwegische Rockerin spielt. Auch wenn Karsten Meyer und Simon Rußig ihr Rollen exzellent spielen, so ist es doch die geballte Frauenpower, die dieses Stück dominiert.
Karten gibt’s bei KlenkesTicket
weitere Termine findest du auf klenkes.de