Knapp 4000m² besprayte, dicke Betonwand und zwei wild beklebte Stahltüren trennen Punk, Beats und Rock ’n’ Roll von der Idylle des Frankenberger Viertels. Der Musikbunker ist heute das Zentrum der Musik.
VON SOPHIA WEHMEYER
Der Musikbunker im Frankenberger Viertel ist heute musikalisches Zuhause von ungefähr 150 Bands und jährlich über 40.000 Konzertbesuchern. Die bis zu 2,8 Meter dicken Mauern schützen heute eher das Umfeld vor Lärm, als die Insassen vor Luftangriffen.
Damals…
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz – ein Denkmal für Zivilschutz und als Mahnung an das dritte Reich. Gebaut wurde der Bunker nämlich 1941. Nach seiner Fertigstellung bot er Schutz für 2.000 Menschen. Damit ist der Luftschutzbunker einer von insgesamt 15 Bunkern in Aachen. Er hat den Krieg bis auf einen Treffer einer alliierten Bombe gut überstanden und seinerzeit viele Leben gerettet.
Nach dem Krieg diente der Bunker lange als Notunterkunft, wurde dann als Lager gebraucht und letztendlich 1987 von der Stadt umgebaut und seiner heutigen Bestimmung zugeführt. Seit 1992 wird der Bunker vom Musikbunker Aachen e.V. erfolgreich verwaltet.
Fette Töne hinter dicken Mauern
In dem einen Gebäudeteil proben nun Musikern unterschiedlichster Stile und Formationen in 60 Proberäumen. Im anderen Gebäudeteil sind zwei partyerprobte Konzertsäle, die regelmäßig von kleineren und auch größeren Namen der Musikszene bespielt werden. Musik ist die Konstante und das Erfolgsrezept, was den Musikbunker für Aachen einzigartig macht.