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Facebook in der Sättigungsphase

So vor zwei bis drei Jahren war das besondere an Facebook noch, dass man total viel von Leuten erfahren hat, wie es ihnen geht, was sie machen und wo sie im Urlaub waren.

GASTKOMMENTAR VON NIKLAS MANDERNACH

Man war immer informiert, obwohl man die Person schon länger nicht mehr gesehen hat, und erhielt so eine Gesprächsgrundlage für das nächste Treffen.

Heute muss ich mir jeden Tag ansehen, welchen Leuten Videos von »lustigen« 16-Jährigen gefallen, wer über welches Foto (die meist eh manipuliert sind) mit ein und derselben Schrift lacht oder wahnsinnig bestürzt ist, weil sich irgendwer zu einem gewöhnlichen Bild eine tieftraurige Geschichte einfallen lassen hat.

Jeder Depp, der sich eine Spiegelreflex schenken lassen hat, hat seine eigene Fan-Seite und unter jedem Beitrag von Vereinen, Sportlern oder anderen wird sich wüst beschimpft. Mittlerweile ist es auch okay, dass hier Ausschnitte von Sex-Videos und Pornos laufen und es keinen stört, dass auch 11/12-Jährige Facebook haben.

Das Produkt Facebook befindet sich in der Sättigungsphase und hat an Bedeutung verloren. Vielleicht sollte ich mich mal über Google+ informieren… \