Laufbahn

Get your fork out!

Als Teenager wurde Simone Da Ponte beschimpft und gemobbt, weil sie dick war. Als ein Arzt ihr Schlimmstes voraussagte, zog sie die Notbremse – und begann mit einer Ernährungsumstellung. Vier Jahr später hat sie 35 Kilo abgenommen, und schreibt einen Blog, um anderen zu helfen. Im Gespräch mit uns erklärte die Niederländerin warum Spaziergänge wichtig sind, und was sie nach ihrem Bachelor machen möchte.

INTERVIEW SIMON WIRTZ
FOTO SIMONE DA PONTE

Get your fork out« heißt Simones Blog. Eigentlich ein widersprüchlicher Name, wenn man bedenkt, dass es dort um einen gesunden Lebensstil geht. Doch der Name ist genau richtig, erklärt sie – denn Abnehmen heißt nicht direkt Verzicht. Auf ihrem Blog findet man alles, was einem in den Sinn kommen könnte, wenn man sich mit gesunder Ernährung beschäftigt: Rezepte, Lebenstipps, Styles. Ob ein Falafel-Burger, ein Hummus-Wrap oder veganes grünes Curry – Simone hat sich Gedanken gemacht, Rezepte zusammengestellt, gekocht und fotografiert. Simone hat mittlerweile nicht nur ihren Blog, sonder postet Videos und Bilder auch über Instagram und Youtube. Dabei erreicht sie bereits über 1.000 Follower. Influencer für einen gesunden Lebensstil könnte man sie nennen.

»Es reicht!«

Doch so gesund war ihr Leben früher nicht. Es fällt ihr nicht leicht, über die Vergangenheit zu sprechen. Sie wog 35 Kilo mehr als heute, wurde gemobbt, beleidigt, fertig gemacht. Eine Zeit lang wollte sie nicht mehr zur Schule gehen. Selbst im Urlaub, als Schule und Mitschüler weit weg waren, konnte sie sich nicht entspannen: »Bei dem Gewicht fühlte ich mich am Strand und in der Hitze einfach gar nicht wohl. Alle meine Freundinnen hatten schöne Bikinis an, und ich?«. Sie probierte mehrere Diäten, versuchte Sport zu treiben, doch nach ein paar Wochen war alles immer wieder beim Alten. Bis zu diesem einen Tag, an den sie sich noch genau erinnert: »Ich ging zum Arzt, wurde untersucht. Bis dahin alles ganz normal. Als er dann aber die Ergebnisse hatte, erschrak er. Er meinte, wenn ich nicht sofort abnehme und meinen Lebensstil ändern würde, dann sieht er für mich schwarz. Er erklärte mir, welche Krankheiten bei sowas entstehen können, und ich war vollkommen fertig«. Das saß. Aber wie. Simone machte sich Gedanken, konnte nicht schlafen. Abnehmen? »Ich fühlte mich einfach unwohl, vor anderen Sport zu machen, wie sollte ich dann bitte abnehmen?«. Aber es musste was passieren.

Lange Spaziergänge

Sie musste ihren Kopf frei kriegen. Also fing sie an zu laufen. Keine Rennerei, sondern sie machte Spaziergänge, jeden Tag, stundenlang, bei Wind und Wetter  – und dachte dabei über vieles nach. Sie versuchte auch immer mehr, sich zur gesünderen Ernährung zu bewegen: »Ich habe damit angefangen, all meine Snacks wegzulassen. Und das waren echt ’ne Menge. Das machte schon einen Unterschied. Aber auch die Spaziergänge waren gut. Für meinen Körper, aber auch für meinen Kopf«. Innerhalb weniger Monate nahm sie immer mehr ab. Der Erfolg motivierte Simone, am Ball zu bleiben. »Irgendwann machte es einfach Spaß, zu sehen, wie gut das klappt«, sagt sie.

Get your fork out!

Heute, vier Jahre später, ist die Bloggerin vor allem eines: glücklich. »Ich bin so glücklich und froh, so viel abgenommen zu haben!«. Ihre Erfahrungen und Tipps möchte sie aber nicht für sich behalten, sondern mit der Welt teilen. »Viele Menschen möchten gerne abnehmen, und wissen nicht, wie das klappen soll«, weiß sie. Um anderen zu helfen, hat Simone neben ihrem Blog auch einen YouTube-Kanal, auf dem sie Rezepte vorstellt und so für alle greifbar macht. »Manche haben mir geschrieben, dass sie keine Lust hätten, viel zu lesen. Also gut, dann mache ich halt Videos!«. Außerdem postet sie regelmäßig auf Instagram und Pinterest. Und einen größeren Plan für die Zukunft hat sie auch schon: Als frische Absolventin des Bachelors Europawissenschaften der Uni Maastricht hat sie sich in den Ökonomiemaster eingeschrieben. Teil des Studiengangs ist es, ein Projekt weiterzuentwickeln, das anderen hilft. Und da ist »getyourforkout« einfach perfekt geeignet, wie sie findet. Simone hofft, durch Werbeeinnahmen später einen großen Teil genau dafür verwenden zu können – um anderen zu helfen.  \

simonedaponte.com
@getyourforkout
@simonedaponte