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„Wie eine große Familie“: Köchin Käthe vom „KIMIKO“-Festival

Entspannte Türsteher, schrille Künstler und ganz viel veganes Curry: Käthe kocht seit zehn Jahren für das »KIMIKO«-Festival. Im neo-Interview erzählte sie unserem Redakteur Simon Wirtz von den Extrawünschen der Musiker – und warum sie trotz manchem Ärger und Frust noch dabei ist.

INTERVIEW SIMON WIRTZ
FOTOS UPMACHER

Käthe, seit zehn Jahren sorgst Du auf dem »KIMIKO« für das Catering der Acts und Mitarbeiter. Wie kam es dazu?
Naja, zum Anfang erstmal: Natürlich koche ich gerne. Und das auch beruflich. Ich leite die Kantine einer Aachener Hauptschule, da koche ich jeden Tag für 50-70 Leute. Und vor mehr als zehn Jahren habe ich auch schon für andere Festivals in der Gegend gekocht. Als das ­»KIMIKO« dann eine Catering-Chefin brauchte, hab ich mich bereit erklärt! Und seitdem mache ich das eben.

Wir kriegen ja nur mit, wie es vor der Bühne so läuft. Aber was ist mit dem Backstage-bereich? Da bist du als ­Köchin ja ständig unterwegs, oder?
Stimmt, ich bin immer hinter den Kulissen. Und es ist auf jeden Fall anders. Viele Künstler sehen Backstage als ihren Ruhebereich, weil sie da (fast) unter sich sind, keine Fans um sich rum haben. Die Bands quatschen miteinander, sehen alte Bekannte wieder, Freundschaften entstehen. Aber es ist nicht immer ruhig – da gibt’s auch manchmal Gewusel. Also, Stress kenne ich auf jeden Fall.

Was steht denn so auf dem »KIMIKO«-Speiseplan? Sind Extrawünsche drin?
Extrawünsche erfüllen wir eigentlich alle! Weil ein zufriedener Künstler eine gute Show liefert, und weil das Catering auch vertraglich vereinbart ist. Da lassen sich Mainacts schonmal einfallen, dass sie um Punkt 9 gerne Bio-, Mandel- und Cashewmilch mit zwölf verschiedenen Müslis hätten – neben den ganz normalen Sachen natürlich. Weiter geht’s dann um 12 Uhr mit Suppe, um 15 Uhr mit Sandwiches, um 18 Uhr mit warmem Essen und um 21 Uhr soll’s nochmal Snacks geben. Ich habe noch nie wen gesehen, der an einem Tag so viel Hunger haben kann! Aber zum Glück ist das eine Ausnahme. Eigentlich sind die Wünsche meistens ganz gewöhnlich. Das geht von Spaghetti Bolognese bis hin zu Suppen und belegten Brötchen.

Was ist Dein Dauerrenner?
Ganz klar: Veganes Curry! Das mache ich auf jedem »KIMIKO«. Super lecker, super einfach.

Was? kannst Du nicht kochen?
Falsche Frage! Ich kann alles kochen (lacht). Aber auf dem Festival haben wir keinen Ofen, deswegen kann ich nichts kochen, wofür ich den brauchen würde.

Gab es einen Moment, in dem du alles hinschmeißen wolltest?
Den gibt’s eigentlich auf jedem KIMIKO. Und zwar dann, wenn alles fertig ist: Die Bands sind längst abgefahren, die Besucher auch, und ich stehe mit den Mitarbeitern in einem Backstage-Bereich, der aussieht wie sau. Das geht gar nicht! Zum Glück habe ich Rebecca, meine Kollegin, die mich dann unterstützt. Ohne sie würde ich das nicht schaffen. Und natürlich ein tolles Team, das mit anpackt.

Was schätzt du am KIMIKO?
Um ehrlich zu sein, das KIMIKO ist in einer Sache ganz besonders: Es ist einfach super harmonisch. Das fängt bei den Türstehern an, wie ich sie nenne, also unseren Sicherheitsleuten. Die sind einfach richtig lustig und entspannt. Aber generell, die Mitarbeiter, die Künstler, einfach alle sind nett zu einander. Und das jedes Jahr. Wie eine große Familie. Das habe ich bei anderen Festivals schon ganz anders erlebt. \

kimiko-festival.de