Prof. Dr. phil. Martin Spetsmann-Kunkel, Dekan der Aachener Abteilung der Katholischen Hochschule NRW
Prof. Dr. Spetsmann-Kunkel ist Professor für Politikwissenschaft und seit Anfang dieses Jahres außerdem der neue Dekan der KatHO in Aachen.
TEXT LILLITH BARTCZAK
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Erkläre deinen Job.
Seit 2010 bin ich Professor für Politikwissenschaft an der KatHO in Aachen und vermittle die sozialwissenschaftlichen Grundlagen der Sozialen Arbeit an unsere Studierenden. Zusätzlich bin ich seit Februar Dekan der KatHO Aachen. Man muss dazu wissen, dass wir keine eigenständige Hochschule sind, sondern einer von vier Standorten der Katholischen Hochschule NRW. In der Zentrale in Köln sitzt die Hochschulleitung mit Rektor und Kanzler. Ich arbeite der Leitung zu und stimme mich mit ihr ab. Hier vor Ort geht es vor allem darum, Lehre, Forschung und Transferaktivitäten mit der Praxis zu koordinieren und Abläufe zu organisieren. Zudem vertrete ich den Standort Aachen nach außen.
Wie bist du das geworden?
An der RWTH habe ich Soziologie, Psychologie und Politische Wissenschaft studiert. Schon damals fand ich den Lehrberuf interessant, habe nach dem Studium aber zunächst nicht an der Hochschule, sondern in der Kinder- und Jugendarbeit gearbeitet. Gleichzeitig habe ich promoviert. Danach wurde ich wissenschaftliche Hilfskraft und später wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fernuni Hagen. Dort habe ich am Institut für Bildungswissenschaft und Medienforschung gearbeitet und hatte Lehraufträge an den Unis Aachen, Köln und Münster. 2009 habe ich parallel eine Vertretungsprofessur an der Hochschule Rhein-Main angetreten. Als Anfang 2010 an der KatHO eine Professur für Politikwissenschaft ausgeschrieben wurde, habe ich mich erfolgreich beworben. Ich bin also auf dem Weg zum Professor einen kleinen Umweg über die Soziale Arbeit gegangen. Doch das hat sich als Glücksfall erwiesen, denn ich brauchte die Berufserfahrung außerhalb einer Hochschule, um Professor werden zu können.
Unvergesslichster Nebenjob?
Als Student habe ich Tutorien zu den Einführungsveranstaltungen der Soziologie gehalten, das hat sehr viel Spaß gemacht. Hier habe ich erste Erfahrungen in der Lehre gesammelt und gemerkt, dass das was für mich sein könnte. Aber wie viele Studierende habe ich auch Jobs gemacht, die mich geerdet haben wie etwa als Lagerarbeiter oder in einer Textilfabrik.
Ultimativer Tipp fürs Berufsleben?
Ich finde, man sollte prinzipiell darauf schauen, dass man einen Beruf wählt, der einen erfüllt. Ich weiß, dies ist leichter gesagt als getan. Aber falls man dieses Privileg erfahren darf, ist schon viel gewonnen.