Das Vorurteil, junge Menschen seien nicht engagiert, widerlegt sie mit Leichtigkeit: Marie Dönicke ist 21 Jahre alt, lebenshungrig und engagiert. 2017/2018 absolvierte sie ihren Jugendfreiwilligendienst, der für sie richtungsweisend fürs Leben wurde.
TEXT VERENA BODENSTEIN
FOTO MARIE DÖNICKE
Eigentlich wollte Marie direkt ins Studium starten, doch ihr gewünschter Studienplatz ließ auf sich warten. Als anfängliche »Notfalllösung« absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr. Und inzwischen sagt sie: »Ich würde die Zeit nicht mehr missen wollen.«.
Sie absolvierte ihr Jahr an ihrer ehemaligen Schule, der inklusiven Bischöflichen Maria-Montessori–Gesamtschule in Krefeld, wo sie drei Mädchen mit geistigen und körperlichen Defiziten im Schulalltag half. Eine große Verantwortung und zugleich »eine intensive Zeit«, wie sie heute berichtet. »Mein Freiwilliges Soziales Jahr hat mich auf mein jetziges Studium der Sozialen Arbeit vorbereitet«. So wurde im Grunde genommen ihre »Notfalllösung« zu Plan A.
Ambitionierte Kurswochen
25 Kurswochen müssen alle Teilnehmer des Jugendfreiwilligendienstes absolvieren. Zum Leidwesen Maries entschied sich ihre Gruppe für eine Wanderung im Schwarzwald. Doch entgegen ihrer Erwartung hat die abenteuerliche Zeit mit ihrer Gruppe alle noch enger zusammengebracht. Eine kilometerlange Wanderung – ohne Budget, ohne Unterkunft und zur Not auf dem Feld schlafen. So kann der Jugendfreiwilligendienst innerhalb der Kurswochen nämlich auch aussehen.
»Genau das sollen die Kurswochen bezwecken«, so Gesa Zollinger, Geschäftsführerin der Freiwilligen Sozialen Dienste im Bistum Aachen e.V., die die Jugendlichen im Jugendfreiwilligendienst begleitet: »Junge Menschen erfahren im Austausch mit anderen etwas über sich selbst und wachsen über sich hinaus, darum geht es in einem solchem Jahr«.
Am 3. Januar stellte Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey ihr neues Konzept für ein Jugendfreiwilligenjahr vor, das die Rahmenbedingungen des Dienstes stärken soll. \