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Kemos Kiste

Seit der Spielzeit 2017/2018 lädt »Kemos Musikkiste« regelmäßig zum etwas anderen Abend ins Mörgens des Theater Aachen ein. Malcolm »Kemo« Kemp, Komponist am Theater Aachen und Organisator der Konzertreihe, über das Konzept, kommende Konzerte und peinliche Lieblingssongs.

INTERVIEW KATJA LASKA
FOTO THOMAS KAROLZYK

Was für ein Konzept steckt hinter »Kemos Musikkiste«?
Wir möchten mit »Kemos Musikkiste« eine neue Bühne für Bands schaffen.

Und warum in einem Theaterraum?
Das ist das Besondere. Das Mörgens bietet dafür viele Möglichkeiten. Es ist eben keine Kneipe oder Konzerthalle, wo man ­Liveauftritte erwarten würde. Hier kann man viel mit Visuals, Licht und Aufbau experimentieren. Das Publikum sitzt drumherum und der Künstler spielt mitten drin. Wer möchte, kann aber auch frontal zum Publikum spielen. Die Künstler wie das Publikum können sich einfach austoben.

Klingt vielfältig. Wer hatte die Idee?
Das Ganze ist eher zufällig entstanden. Ich habe mit meiner ­Theatermusik-Band und Bruno ­Valentim einen Improvisationsabend samt Musik und Visuals veranstaltet. Das hat riesigen Spaß gemacht und kam gut an. Inge Zeppen­feld, unsere Chefdramaturgin, schlug vor, daraus eine Reihe zu etablieren. Seitdem veranstalten wir die ­»Musikkiste« regelmäßig.

Hey Hey, Junebug in A Jar oder auch Grundrauschen – alles bekannte Aachener – waren schon im Mörgens. Wonach suchst Du die Künstler aus?
Es ist ganz simpel: Ich möchte gute Bands haben, die auch gut performen. Ansonsten habe ich keine Kriterien, nach denen ich aussuche. So hatten wir zum Beispiel auch schon Jakob Medrea, einen Beatboxer aus Köln oder den griechischen DJ Mononome zu Gast.

Wie sieht es da mit ­deinem ­persönlichen Musik­geschmack aus?
Der ist sehr vielseitig. Da gilt eigentlich das gleiche wie bei ­»Kemos Musikkiste«: Ich lege mich auf kein Genre fest. Hauptsache es gefällt mir.

Welches Genre hören wir als Nächstes?
Am 30. Juni kommen The Mighty Sleepwalkers, die akustischen Groove-Pop machen. Am 6. Juli singen Schauspieler des Theater­ensembles ihre peinlichsten Lieblingslieder. Das wird sicher sehr lustig. Dabei sind Luana Bellinghausen, Ognjen Koldzic und Tim Knapper. Aber auch Simon Rußig, Hannes Schumacher und Katja Zinsmeister trauen sich ans Mikro. Für die Drei wird es eine Abschieds­party, da sie nach dieser Spielzeit das Theater verlassen. Weiter geht’s nach der Spielzeitpause im Oktober mit meinem eigenen, ganz neuen Musikprojekt, das ich seit Jahren mal wieder völlig losgelöst vom Theater im Rahmen von »Kemos Musikkiste« realisiere. Ich habe Stücke für Streichquartett und Elektronik geschrieben. Vier MusikerInnen aus dem Sinfonieorchester bilden das Streichquartett, dazu spiele ich Klavier und Gitarre.

Du schauspielerst mittlerweile auch immer mal wieder selbst in Stücken …
Ab und zu kommt das vor, aber geplant war das so nicht. Ich wurde dafür so ein bisschen missbraucht (lacht). Ich bin kein gelernter Schauspieler, deswegen bin ich auch glücklich, wenn ich mich im Hintergrund halten und ganz der Musik widmen kann. \

30.6.
»Kemos Musikkiste präsentiert THE MIGHTY SLEEPWALKERS«
20 Uhr, Mörgens, Theater Aachen
» theateraachen.de