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Ein Bier mit … Duralitaet: Mandalas und Tinte

Schwarz-Weiß zu sehen, muss nicht immer schlecht sein. Besonders nicht, wenn es sich um so ­vielseitige und komplex designte Mandalas wie die des Duos Duralitaet handelt. Design-­Studentin Milena Anders und Buchdrucker Marco Moll erzählen im Interview von feinen ­Grafiken, bevorzugten Werkzeugen und Reiseerfahrungen.

VON CHRISTINA GOERRES

Wie habt Ihr beiden als ­Designerteam zusammen­gefunden?

Marco: Ich habe während meiner Ausbildung das Berufskolleg für Gestaltung und Technik in Aachen besucht. Milena fiel mir dort öfter auf, gemeinsame Freunde führten uns später zusammen. Es hat einfach sofort zwischen uns harmoniert.
Milena: Marco arbeitet gerne mit Schablonen, die haben wir dann mit meinen Grafiken kombiniert. Von da an machten wir immer weiter. Und das Ergebnis ist Duralitaet.

Was genau bedeutet ­Duralitaet?

Marco: Wir versuchen über ­Designs zu kommunizieren und verschiedene Ansichten darzustellen. Vieles im Leben wird Schwarz-Weiß gesehen, was unter anderem auch unter Dualität verstanden wird. Das Dur ist eine Anspielung auf unsere Nachnamen, wir heißen Moll und Anders. Und »anders« als die Moll-Tonleiter ist eben die Dur-Tonleiter. Als Mix aus beidem ergab sich unser Label­name Duralitaet.

Duralitaet1_Duralitaet

Wie ist Euer beruflicher Background?

Marco: Ich bin gelernter Drucker mit der Fachrichtung Buchdruck und Siebdruck.
Milena: Nach meiner Ausbildung als Gestaltungstechnische Assistentin studiere ich jetzt an der FH Aachen Kommunikationsdesign.

Wie seid Ihr auf das Thema Mandala gekommen?

Milena: Das war Zufall. Wenn ich telefoniere, zeichne ich schon immer gerne währenddessen und kombiniere viele wilde Formen miteinander. Das Ergebnis und die Schönheit, die mit simplen Mitteln entstehen, faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Der entspannte und meditative Zustand, der sich bei dieser Art zu zeichnen einstellt, den mag ich besonders gerne.

Welche Rolle spielt ­Nachhaltigkeit bei Euch?

Marco: Wir verwenden alte Bretter und Leinwände, die wir auf dem Sperrmüll finden und übermalen. Bei unseren Produkten achten wir auf die Zertifizierung und die Herkunft der Rohmaterialien. Im Textilbereich ist es uns wichtig, dass alles fair gehandelt wurde und von guter Bioqualität ist. Das Papier für die Drucke sollte auch recycelt sein. Das ist eine Lebensphilosophie, die wir privat und bei Duralitaet zugleich leben.

Mit welchen Techniken ­arbeitet Ihr?

Marco: Wir probieren viel aus, aber hauptsächlich arbeiten wir mit Siebdruck, Schablonenschnitt und Sprühdose. Ab und zu verwenden wir auch Tinte und Tusche. Bei der Druckvorbereitung müssen die Bilder digitalisiert werden, bei diesem Prozess entsteht automatisch ein Mix aus traditionellen »Handarbeiten« und modernen Computergrafiken.

Duralitaet5_Duralitaet

Woher bekommt Ihr Eure ­Inspirationen und Ideen?

Milena: Bei unseren letzten Reisen durch Australien und Asien habe ich verrückte Sachen und Situationen gesehen. Neue Gedanken und Ideen entwickeln sich auch aus Gesprächen mit Freunden oder bei alltäglichen Situationen, die wir in Form von Zeichnungen oder Fotografien festhalten. In Asien sah ich eine Frau, die viele gepresste Pappkartons vor sich her schob. Diese Erinnerung hielten wir später als Schablone auf Karton fest.

Hat Duralitaet seinen Stil schon gefunden?

Marco: Es passiert immer wieder Neues, sowohl bei unseren angewendeten Techniken als auch in unserem Stil. Wir wollen uns nicht festfahren und achten aufmerksam auf neue Eindrücke. Milena: Besonders bei neuen Schriften, die mit Tinte gezeichnet werden, sehen wir häufig sofort eine einsetzende Verwandlung der Designs.

Was habt Ihr mit Duralitaet demnächst vor?

Marco: Das Thema Designmärkte haben wir erst im letzten Jahr nach ausgiebigen Reisen für uns entdeckt. Zuletzt waren wir Aussteller auf dem »Handmade Circus«, der uns sehr gut gefallen hat. Ende Februar waren unsere Bilder auch wieder auf einer ­»Poebel«-Ausstellung zu sehen. Was wünscht Ihr Euch für die Zukunft?
Milena: Weiterhin neue ­coole Menschen kennenlernen und fremde Orte bereisen. Das Feedback und die herzliche Unterstützung, die wir bisher erfahren haben, wünschen wir uns auch für die Zukunft. So kann es bleiben. \

www.duralitaet.de

Fotos: Duralitaet