Drei ehemalige Aachener Studenten haben mit ihrem Startup nucao einen Schokoriegel entwickelt, der gesund ist und die neuesten Umweltschutzmaßnahmen einhält. Und dennoch schmeckt.
VON VERENA BODENSTEIN
FOTOS nucao
Da arbeitet man an einem wichtigen Projekt, büffelt für eine Klausur oder will nur schnell mal ins Fitnessstudio gehen. Und dann mangelt es an Energie. Was Leichtes und Gesundes, das wäre es jetzt. Ein bisschen Brainfood, wie man so schön sagt. Doch es gibt weit und breit nur zuckerhaltige und ungesunde Nahrungsoptionen, die noch dazu schwer im Magen liegen und durch ihre Plastikverpackung die Umwelt verschmutzen.
Die ehemaligen Aachener Studenten Thomas Stoffels, Mathias Tholey und Christian Fenner sind die Gründer des Startups nucao und haben diese Marktlücke für sich entdeckt. Zuhause in Eigenregie kreierten sie den ersten Prototyp des heutigen Schokoriegels. Und genau dieser soll jetzt die gesunde Alternative für Zwischendurch sein. Und die komplett recycelbare Verpackung ist obendrein noch umweltfreundlich.
ERFOLGSGESCHICHTE
Nach der Idee war der erste Schritt für die jungen Gründer das Exist-Gründerstipendium. Im September 2016 wurde es ihnen als das erste Food-Startup unter den Stipendiaten bewilligt. »Von da an ging alles ganz schnell«, berichtet Christian Fenner, Marketingexperte des Teams. In Zusammenarbeit mit Lebensmitteltechniker Tom Teichert optimierten sie ihren Schokoriegel, gingen nach Ablauf einer Crowdfunding-Kampagne in Produktion und schafften es, ihre Zusammenarbeit mit Partnern auszubauen. Damals starteten sie mit einem Online-Partner und können heute stolz sagen, in über 400 Bioläden vertreten zu sein, darunter auch Alnatura und Basic.
Auch hippe Cafés, Yoga- und Fitnessstudios zählen zu ihren Kunden, sodass inzwischen pro Monat zwischen 20.000 bis 30.000 Riegel produziert werden. Mit diesem Erfolg kommt auch eine große Verantwortung auf die jungen Unternehmer zu, die sich ebenfalls als Arbeitgeber von zehn Angestellten beweisen müssen. Klar ist: Der gelungene Businessplan der Jungunternehmer geht auf und fördert ihre Expansion.
HINDERNISSE UND UNTERNEHMEREHRGEIZ
Doch die Gründer von nucao stießen auch auf Hindernisse. Sei es die Tatsache, dass ihr innovativer Riegel für keine herkömmliche Produktionsmaschine der deutschen Schokoladenindustrie geeignet war oder sie aus Kostengründen den Standort ihres Unternehmens neu bestimmen mussten. Ein weiteres Hindernis stellt die Verpackung dar. Wie produziert man ein Lebensmittel ohne die Umwelt zu schädigen? nucao wollte sich nicht aus der Verantwortung ziehen. Sie nutzen ein patentiertes Verfahren, das ihnen erlaubt, eine durchsichtige Folie aus Holz zu erstellen. Diese Folie kann auf jedem normalen Hauskompost verwertet werden.
Eines begleitete die Unternehmer jedoch stets durch ihre Startup-Gründung: Der Ehrgeiz, das Beste für ihr Produkt zu geben. Reisen zu den Kakaoplantagen in Bali gehörten ebenfalls dazu – um sich persönlich von der Rohkostqualität der Pflanze zu überzeugen. Sie setzen auf natürliche Zutaten, ohne synthetische Zusatzstoffe oder viel Zucker. Es wundert einen kaum, dass die Zutatenliste sich ebenso schön liest, wie sie gesund ist: Acerola-Kirsche, Kokosblüte, Hanfsamen oder Rohkakao. Das riecht nach einer gesunden Zukunft. \#vb