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Kimiko-Festival 2017: Mit Sicherheit Bananen

Das »Kimiko ­Festival« findet Ende ­August zum dritten Mal statt. Doch wie ­entsteht eigentlich so ein ­Festival? Um diese Frage zu beantworten, hat sich ­Klenkes neo-­Autorin Jana Halm mit Veranstalter Rick ­Opgenoorth ­getroffen.

VON JANA HALM

Die Idee für das dreitägige Festival kam Rick Opgenoorth eher zufällig. »Ursprünglich war ich auf der Suche nach einer neuen Location für meinen ehemaligen Club, den Jakobshof«, erklärt er. Dieser sollte in die Schreinerei beim Ludwig ­Forum einziehen. Das hat letztendlich nicht geklappt. Doch dabei stolperte er über den Innenhof des Ludwig Forum und dachte sich: »Hier kann man doch super ein Konzert veranstalten«.

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Als er dann noch die Wiese, den Park und das Wäldchen entdeckte, war die Idee des Festivals geboren. Schnell war auch das Prinzip klar: drei Tage, drei Bühnen, 30 bis 50 Acts. Das »Kimiko« ist in der Region einzigartig. Rick Opgenoorth betont, dass es wichtig sei, kostenlose kulturelle und musikalische Angebote in der Region zu haben, doch genauso wichtig sei eben auch ein Festival, bei dem Eintritt gezahlt wird. »Damit wird die Kultur gefördert und die Künstler wertgeschätzt«. Durch seine jahrelange Erfahrung im Jakobshof, mit der Organisation des »Südstraßenfestival« und als Musikproduzent hat Rick Opgenoorth zu vielen Aachener Bands guten Kontakt.

Bei größeren Acts läuft es dann über Booking­agenturen. »Da müssen wir sehen, was uns gefällt, wer überhaupt kann und was in unser Budget passt«. Damit wären wir bei der Finanzierung. Die ersten beiden Jahre hat sich das »Kimiko« nur über den Karten- und Getränkeverkauf finanziert. Ein großes Risiko für die Verantwortlichen, denn wenn etwas schief gelaufen wäre, hätte das den finanziellen Ruin bedeuten können. Opgenoorth zeigt sich für dieses Jahr optimistischer, da er auch einige Sponsoren mit ins Boot geholt hat. Die nehmen zwar nur einen Teil des finanziellen Drucks, bringen aber ganz nebenbei neue kulturelle Leitlinien mit. Denn Künstler aus diesen Regionen, zum Beispiel der Maas-Rhein-Region, sind natürlich auch auf dem Festival vertreten.

Das ganze Team ist mit ­Herzblut dabei und kämpft bis zum letzten Tag für ­einen ­reibungslosen ­Ablauf. Dazu gehören ­neben dem Orga­team auch noch 30 bis 40 ­freiwillige Helfer.

Auch wenn es anfänglich ein hartes Stück Arbeit war und sich das Kimiko noch beweisen musste, läuft die Zusammenarbeit mit der Stadt in diesem Jahr schon besser, freut sich Rick Opgenoorth. Mit 6.000 bis 7.000 Gästen rechnet er 2017 und wäre damit sehr zufrieden. Gerne dürfen aber auch mehr kommen. Bis zu 8.500 Besucher können in den drei Tagen auf das Gelände. Entscheidend ist natürlich das Wetter. Doch hier gibt es einen Plan B. Neben den sowieso schon überdachten Plätzen können weitere Schirme aufgestellt werden, eventuell sogar ein Zelt. Notfalls können die meisten Acts auf das LuFo ausweichen.

Das Thema Sicherheit ist heute wichtiger denn je. Nach einigen traurigen Vorfällen in der letzten Zeit, werden auch beim »Kimiko« die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Auf dem Gelände selbst gibt es zehn Securitys, die noch von Sicherheitskräften des Kulturbetriebs Aachen unterstützt werden. Die Ein- und Ausgänge sind besonders gesichert und die Taschen werden kontrolliert. Auch wenn die Planung natürlich manchmal anstrengend und stressig ist, hat Rick Opgenoorth sichtlich Freude daran.

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»Die Arbeit mit Musikern macht viel Spaß. Sie sind nett und sympathisch, auch wenn manche Starallüren aufweisen. So braucht mancher besonders lange für den Soundcheck oder muss kurz vor seinem Auftritt unbedingt noch Bananen haben«. Rick und sein Team nehmen es mit Humor. Überhaupt ist das ganze Team mit Herzblut dabei und kämpft bis zum letzten Tag für einen reibungslosen Ablauf. Dazu gehören neben dem Organisationsteam auch noch 30 bis 40 freiwillige Helfer. Ihr Anspruch und damit auch der Aufwand, wächst in jedem Jahr.

Es kommen immer neue Ideen dazu. Um es nächstes Jahr noch besser zu machen und mehr Sponsoren zu finden, geht die Planung direkt nach dem diesjährigen »Kimiko« los. »Wir entwickeln uns, lernen über das Gelände und das Programm. Wir lernen aus dem Erlebten«. Und wir freuen uns auf’s Kimiko! \

» kimiko-festival.de