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HAUSBESUCH: Das Familienhaus

Zwei Häuser, zwei unterschiedliche Bauweisen, zwei ganz verschiedene Wohnsituationen. Wir wollen wissen, wie junge Aachener wohnen und leben. Drum haben wir dieses Mal unter anderem eine junge Familie in Rott besucht, die auf dem Land ihr Eigenheim gebaut hat.


FOTOS UND TEXT CHRISTINA RINKENS

WER WOHNT HIER?
Seit November 2015 wohnen in dem neugebauten Familienhaus in Rott, einem Ortsteil von ­Roetgen und damit nur 30 Autominuten von Aachen entfernt, Laura (28), Luis (26) und Baby Levi (4 Wochen). Außerdem Hund Nino.

WIE KAM ES DAZU?
Laura kommt gebürtig aus Rott. Ihre Großeltern hatten auf dem Grundstück, auf dem heute das Haus steht, immer einen Nutzgarten. »Irgendwann haben wir sie gefragt, ob sie sich nicht vorstellen könnten, dass wir auf dem Grundstück bauen.« Lauras Großeltern hatten keine Einwände und somit musste nur noch die Finanzierung geklärt werden. Obwohl Luis zu dem Zeitpunkt gerade erst mit seiner Ausbildung zum Zimmermann begonnen hatte, konnten sie der Bank ­einen logischen Finanzierungsplan vorlegen. Außerdem war von vornherein klar, dass sie viel selber bauen würden. »Alle waren überrascht, – auch wir selber – dass wir den Kredit bekommen haben. Deshalb raten wir allen: Einfach versuchen und ehrlich sein.« Dass der Bau in Eigenregie außerdem neben Vollzeitjobs funktionieren konnte, liegt auch daran, dass sie während der einjährigen Bauzeit ein Zimmer bei den Großeltern bewohnen konnten und keinen eigenen Haushalt führen mussten. Und somit ist Luis jetzt nicht nur mit seiner Ausbildung fertig, sondern hat als Gesellenstück gleich sein eigenes Haus gebaut.

WAS IST BESONDERS?
Das Grundstück ist ziemlich klein, nur 240 Quadratmeter groß. Weil man bei der Bebauung zu jeder Grundstücksgrenze drei Meter Abstand einhalten muss, haben sich die Beiden gemeinsam mit ihrem Architekten genau an diesen Abstand gehalten. So ergibt sich die Form des Hauses ganz von selbst. Vorne hat das Haus also eine sechs Meter lange Front, hinten raus aber nur noch drei Meter. Trotzdem wirken die 56 Quadratmeter im Erdgeschoss sehr luftig, besonders durch die vielen Fenster. Im ersten Obergeschoss gibt es noch einmal 56 Quadratmeter verteilt auf zwei Zimmer plus Badezimmer. Im Dachgeschoss (abzüglich der Schrägen) weitere 28 Quadratmeter Wohnraum. Viel Platz für zweieinhalb Personen also. Wenn weiterer Nachwuchs ins Haus steht, können Wände eingezogen und die Zimmeranzahl somit vergrößert werden. Dabei schließen die Beiden auch nicht aus, ein weiteres Haus zu bauen. »Wir würden einiges anders machen und wissen ja jetzt, wie es funktioniert.« Und dem Leben in ländlicher Gegend können sie auch nur Vorteile abgewinnen. »Wir sind trotzdem mindestens drei- bis viermal die Woche in Aachen.« Und ein Blick aus dem eigenen Haus ins Grüne hat eindeutig Vorteile. »Wenn ich aber irgendwann tagsüber in der Dorfkneipe sitze, weiß Laura schon, dass sie was unternehmen muss«, scherzt Luis. \

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