Von Dieter Comos
Die beiden Freundinnen Pauline Poncelet und Laetitia Lamy sorgen gerade mit ihren komplett aus recycelten Materialien hergestellten Partydekorationen für Aufsehen in der hiesigen Festivalszene. Die eine wurde in Berlin vom Dekofieber gepackt, die andere hat Bildende Kunst studiert und ist daher bestens vertraut mit allen erdenklichen Handfertigungstechniken. Beim diesjährigen Eupen Musik Marathon werden sie die Electro-Stage mit ihrer leicht schrägen Kunst in ein einladendes Parallel-Universum verwandeln.
Die Anfänge ihres sØma-Projekts liegen noch nicht so weit zurück. Ein wichtiges Sprungbrett für sie war das NoName-Festival im belgischen Weismes vor zwei Jahren. Hier konnten sie sich zum ersten Mal ausprobieren und Kontakte zu DJs und Promotern knüpfen. Eine Party mit der Aachener Crew Equinox im Kölner Bootshaus sollte dann zu einem Schlüsselerlebnis für sie werden. Das von ihnen mit Geweihen, Cassetten, Blumen und Lichterketten geschmückte DJ-Pult wurde an jenem Abend zum glühenden Techno-Altar, auf den die tanzenden Gäste Münzen warfen und vor dem sie Wünsche aussprachen. Die Deko löste offenbar gefühlsmäßig etwas bei den Leuten aus. Diese magischen Momente haben die beiden seitdem immer vor Augen, wenn sie neue Projekte angehen.
Es ist aber nicht so, dass sie nur dem Publikum neue Erlebnisebenen erschließen möchten. Auch der DJ soll eine neue Qualität beim Auflegen erfahren. Dadurch dass er im Mittelpunkt der geschaffenen Kunstwelt steht und buchstäblich über dem Geschehen thront, spürt er die Stimmung noch deutlicher und wächst über sich hinaus. Gleichzeitig möchten die beiden die Gewohnheit des Publikums durchbrechen, nur auf das DJ Pult zu starren. Musik passiert im ganzen Raum und genau diesen spicken sie mit haptischen und visuellen Überraschungselementen.
Den Hinterhof in der Gospertstraße haben sich die beiden natürlich im Vorfeld angeschaut und sind begeistert von den Bäumen, dem Charme der alten Mauern und vom stufenförmigen Aufbau der Gärten. Auf jeder Ebene wird man ein anderes Deko-Leitmotiv entdecken können.
Stoffe in allen Farben und Formen werden eines der Hauptmaterialien sein.
Tagsüber wollen die beiden eine entspannte Stimmung kreieren. Die Besucher sollen die Möglichkeit haben, mit Freunden zusammenzusitzen. Abends wird sich die Deko wandeln. Spots werden dann gewisse Details anleuchten und andere auslassen. Die Einstellung des Publikums entscheidet darüber, wie sehr die Deko zum Leben erwacht. Je mehr Leute sich von der Musik forttragen lassen, umso dynamischer werden die (Licht)effekte.
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