Der Modedesignworkshop Logodress der Fachoberschule für Gestaltung und Technik Aachen präsentiert Ergebnisse, die sich sehen lassen können. VON MARCEL SCHAEFER
Am Freitag hat der Modedesignworkshop Logodress unter der Leitung von Aylin Can und Dorette Christfreund überzeugende Ergebnisse präsentiert. Der Workshop, der im Rahmen des euregionalen Projekts TAFT (Textile Art Fashion Today) stattfand, soll die Schüler unter anderem für Nachhaltigkeit in der Modeindustrie sensibilisieren.
Kreatives Konzept
Nach einer inspirierenden Führung durch das Modemuseum Hasselt mit dem Thema Modegeschichte und Modedesigner in der Euregio begannen die Teilnehmer mit einer intensiven Arbeit am eigenen Projekt. Dabei folgten sie einem kreativen Konzept: Anhand von Tattoomotiven entwickelten und stilisierten sie Logos, welche dann als Vorlage zu Modeentwürfen dienten.
Es galt, einen zweidimensionalen Entwurf dreidimensional weiter zu verarbeiten, um so eine konzeptionelle Modelinie zu entwerfen. Logoumrisse wurden klein auf Nesseltuch gezeichnet und gesteckt, daraus Ärmel, Hosenbeine oder ganze Frontteile eines Kleidungsstücks gefertigt, die dann zum Gesamtteil weiter verarbeitet wurden. Ausgangspunkt der Herstellung war weißer Stoff, den die Teilnehmern selbst einfärbten.
Ziel des Workshops war ebenso die Hilfe zur berufliche Orientierung, wie die Offenlegung von Hintergründen zu Modedesign und Fertigung.
Nachhaltig kleidsam
Das Projekt TAFT, in dessen Rahmen der Workshop stattfand, ist ein euregionales Projekt der Jugendkunstschule in der Bleiberger Fabrik in Zusammenarbeit mit dem x. labor can². Unter anderem soll es Schüler für Nachhaltigkeit in der Modeindustrie sensibilisieren. TAFT verbindet Schulen und Künstler aus der Euregio mit Orten der Wollrouten AG, einer Initiative zur Pflege des kulturellen Erbes der Tuchindustrie in der Dreiländerregion. So verknüpft es Moderne mit Tradition und kombiniert den vielfältigen Bereich Modedesign mit künstlerischem Schaffen. Unter anderem werden »alte« Techniken wie Sticken, Häkeln und Nähen wieder erlernt.
Das Augenmerk des Projekts liegt dabei vor allem auf Nachhaltigkeit und der Schulung eines kritischen Blicks auf die Bekleidungsindustrie. Die Schüler sollen sich in der Beschäftigung mit der Geschichte der Tuchindustrie über Produktionsumstände und die Konsequenzen günstiger Verkaufspreise bewusst werden.
Insgesamt sieht sich TAFT als »Hotspot junger Kultur«, so Christfreund. Das Projekt fördert Talente, hilft bei der Vorbereitung von Bewerbungsmappen und arbeitet stark berufsvorbereitend. Dabei steht Kreativität immer im Vordergrund – als nächstes ist ein Graffiti-Projekt in Planung.