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MÄNNI im Musikbunker: Zuhause

Stunde 72. Es ist soweit. Die letzten Minuten des Projekts 27/72 laufen. Genaugenommen ist Stunde 71,75. Wir holen MÄNNI am Proberaum ab. Er wartet mit gepackten Sachen in einem echt aufgeräumten Proberaum. Alles ist bereit für den Auszug. Auch die letzte Nacht war nicht viel angenehmer, als die vorherigen. Der einzige Unterschied: »Es war total ruhig, ich bin von jedem kleinsten Geräusch aufgeschreckt.«

Er hätte nicht gedacht, dass er so wenig Schlaf im Bunker bekommen würde. Und vor allem nicht, wie wenig Motivation er die ganze Zeit über hatte. »Die Inspiration kommt wohl doch nicht aus dem Bunker, sondern ich bring sie von draußen mit. Hier hab ich einfach die Möglichkeit, in Ruhe und konzentriert zu arbeiten.« Das wird er auch in Zukunft wieder so machen. Nur nicht mit 72 Stunden am Stück. Heute Nachmittag plant er schon wiederzukommen, um die letzten Hinterbleibsel seines Aufenthalts und der Party zu entsorgen. Aber es werden wohl erstmal kurze Besuche bleiben.

Wir haben das ganze Wochenende über immer mal gefragt, was er nach dem Projekt macht. Mit seinen Kindern toben, Essen vom Asiaten verspeisen, im heimischen Bett schlafen und mindestens eine halbe Stunde unter der eigenen Dusche duschen. Bei der man weiß, wie sie einzustellen ist, um ein durchgehend angenehmes Duschen zu garantieren. Überhaupt nach Hause kommen. Wohl eine Sache, die man auch in der selbst auferlegten Ausgangssperre lernt. Wie wertvoll die Zeit draußen ist. Einen Tag länger und die Zeit wäre im verschwendet vorgekommen.

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Sein Ziel des Wochenendes war es ja, eine Doku über den Musikbunker und sein Schaffen zu drehen. Ein bisschen was hat er drehen können. Vor allem Sachen aus dem Veranstaltungsbereich, an den er sonst nur aus Besuchersicht herankommt. Interviews mit anderen Bands möchte er nachdrehen, da hat sich am Wochenende einfach nicht viel ergeben. Und den Musikbunker von außen zu filmen, war während des Projekts ja auch nicht möglich.

Um Punkt 10:06 sind wir noch im Proberaum, packen alle wichtigen Sachen und gehen in Richtung Bunkerausgang. Dort werden wir von zwei kleinen Wikingern empfangen, die MÄNNI sofort kidnappen. Familie MÄNNI steht am Bunkerausgang und nimmt den Musiker und Familienpapa rührend in Empfang. Guten Gewissens übergeben wir MÄNNI an seine Familie, auch wenn Zuhause wohl eine sorgsam vorbereitete Dinofalle auf ihn wartet.

Stunde 0: Zugemacht
Stunde 6: Aufgebaut
Stunde 11: Angespielt
Stunde 12: Abgegangen
Stunde 17: Abgefeiert
Stunde 30: Abgerockt
Stunde 39: Angedreht
Stunde 49: Angetroffen
Stunde 56: Aufgeklärt
Stunde 72: Zuhause

Hier gibt’s mehr Infos zur Geschichte des Musikbunkers