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MÄNNI im Musikbunker: Zugemacht

Stunde 0. Die Türen des Musikbunkers schließen sich hinter MÄNNI um genau 10:06. Für 72 Stunden, also bis Montag um 10:06. Wir sind in der Zeit sein Sprachrohr und haben den Musiker natürlich auch bei diesem Schritt begleitet.
VON SOPHIA WEHMEYER

Hoffentlich geht die Fantasie des nachts im alten Bunker nicht mit ihm durch – so ziemlich die einzige Zeit, in der er wirklich alleine sein wird. Und das ist auch so ziemlich das einzige, wovor Künstler MÄNNI Bedenken hat. Ansonsten kann es für ihn endlich losgehen.

Bis zur Türschwelle und keinen Schritt weiter
Ursprünglich wollte MÄNNI das Tageslicht vollständig meiden, um die Erfahrung zu intensivieren. Das ist letzlich aber logistisch schwer umzusetzen, da er zumindest zwei Mal Besuch selbst reinlassen muss. Die beiden großen Haupteingangstüren sind also seine aktuellen Grenzen.

»Ich kann mir nicht vorstellen, nur Papa und Hausmann zu sein«
MÄNNI wird heute 32 Jahre alt und feiert den Release seines Albums »Wille aus Beton«. Wenn er gerade nicht im Musikbunker hockt, ist er Hausmann und Vater von drei Kindern. Sie sind das Erste, das er während des Projekts vermissen wird, gibt er zu. Für seine drei Söhne ist aber gut gesorgt und er gibt verschmitzt zu: »Ich liebe meine Kinder wirklich, aber vielleicht bekomme ich hier sogar ein bisschen mehr Ruhe, als manchmal mit ihnen. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon wieder auf den Alltag mit ihnen.«

»Das Projekt abzubrechen, kann ich mir gerade echt nicht vorstellen«
Sein persönliches Ziel des Wochenendes ist eine Dokumentation über sich und den Musikbunker zu drehen. »Die Leute sollen einfach sehen, dass das hier heute ein supergeiler Ort für Musiker ist. Man denkt halt schnell an seine Entstehung und dass er zum Schutz gebaut wurde. Aber was jetzt hier passiert, ist einfach was richtig cooles.« Bands können hier nicht nur heranwachsen und sich entwickeln, sondern auch deutlich von dem Konzertteil des MuBus profitieren. »Die Acts des Abends laden ihr Equipment meist über den Proberaumeingang ein und wenn man Bock hat, kann man von denen echt viel lernen.«

»Essen.Trinken.Pennen«
Für die elementaren Anforderungen ist gesorgt. Neben einigen Dosen, hofft der 32-jährige ein bisschen darauf, dass seine Geburtstagsgäste nicht allzu viel Hunger mitbringen. Damit noch ordentlich was übrig bleibt für das restliche Wochenende. Aber auch falls nicht, findet er bestimmt eine Lösung. Theoretisch hat er ein paar Freunde in der näheren Umgebung, die ihm helfen würden, wenn Not am Mann ist. »Das sind dann aber schon eher Luxusprobleme. Ich glaub nicht, dass es dazu kommt«, lächelt der Künstler. »Ich hab mal echt konsequent alles aufgeschrieben, was ich brauche und glaube schon, an alles gedacht zu haben.« Wenn nicht, wird sich das noch zeigen.

Bis gleich
Es gibt noch viel zu tun. Ab spätestens 13 Uhr wird der Trubel rund um die Vorbereitungen für die Release- und Geburtstagsparty losgehen. Besucher haben sich angekündigt und allerlei Technik wird aufgebaut. In den Trubel stürzen wir uns gleich mit ihm und halten euch auf dem Laufenden.

Bisher plagt ihn vor heute Abend kein Lampenfieber. »Ich freue mich einfach auf die Auftrittssituation!« Wir sind gespannt, ob das so bleibt.

Stunde 0: Zugemacht
Stunde 6: Aufgebaut
Stunde 11: Angespielt
Stunde 12: Abgegangen
Stunde 17: Abgefeiert
Stunde 30: Abgerockt
Stunde 39: Angedreht
Stunde 49: Angetroffen
Stunde 56: Aufgeklärt
Stunde 72: Zuhause

Hier gibt’s mehr Infos zur Geschichte des Musikbunkers