Das zehnmonatige Gastspiel des Jakobshof im Elysée ist zu Ende.
VON RICHARD MARIAUX (Foto: Susanne Walter)
Der Jakobshof in der Stromgasse ist Geschichte. Ebenfalls zu den Akten wird jetzt das zehnmonatige Gastspiel der Jakobshof-Crew im Elysée am Theater gelegt. »Jakobshof im Elysée«, ein Versuch, der nach anfänglich gutem Start nach der Fußball-WM im Sommer letzten Jahres nicht mehr aufging. Man wollte damals auch das Team zusammen halten, mit dem man an alter Wirkungsstätte fast familiär gearbeitet hatte. Aber man kam in einen ehemaligen großen Kinosaal ohne Bühne und ohne die Möglichkeit neben den Partys und Konzerten weitere Sparten wie Kleinkunst/Comedy, Jazz und private Feiern unter einen Hut zu bringen. Vieles blieb ein Provisorium.
Rick Opgenoorth, neben Wolfgang Schumacher Betreiber an beiden Orten, erklärt: »Der Mietvertrag war ja sowieso auf Dezember 2014 befristet, uns war also von vornherein klar, dass hier eine Perspektive fehlte. Wir haben dann nochmals um zwei Monate bis Ende Februar verlängert. Aber dann konnte es so nicht mehr weiter gehen.«
Die Gründe sind vielfältig. Das Jakobshof-Veranstaltungskonzept – Vielfalt an Veranstaltungen, die gleichzeitige Nutzung mehrerer Räume – konnte hier nur zu einem Bruchteil umgesetzt werden, zumal man im befristeten Mietverhältnis noch nicht einmal die Schlüsselgewalt über die Location hatte. Ehemalige Besucher der Discothek »Tanzpalast« hatten von dem Wechsel nichts mitbekommen und mischten sich unter die neuen Partygäste. »Das passte nicht zusammen. Es waren zwei unterschiedlich kulturelle Welten«, beschreibt Opgenoorth die Situation. »Der alte Jakobshof war ja keine Discothek. Wir haben versucht, Dinge mit einander zu vernetzen – verschiedene Veranstaltungsformate, die Vermietung für private Feiern – der Jakobshof war immer ein Ort der Generationen, wie er auch vor unserer Zeit betrieben wurde.«
Zudem gab es ab Herbst einen Einbruch bei den Besucherzahlen. Anzeichen, dass das Konzept hier nur bedingt tragfähig war, mehrten sich. Etablierte DJs wie die Stereo MC’s oder Rainer Trüby mit ihren Gastauftritten waren nicht gut genug besucht, so dass der große Innenraum schnell ein Gefühl der Leere vermittelte. Opgenoorth: »Letztendlich fehlte das Alternative, den alten Jakobshof konnte man nicht einfach verpflanzen.« Die Suche geht also weiter.