Mit einem Haus in der Eifel hat sich Alexander Hütten einen lang gehegten Traum erfüllt. Dabei geholfen haben ihm größtenteils wildfremde Menschen, die dem Künstler jeweils einen Euro liehen.
VON CHRISTOPH LÖHR
Wohnen und arbeiten in den eigenen vier Wänden: Schon geraume Zeit hatte sich Alexander Hütten mit dieser Idee beschäftigt. Dass der freischaffende Künstler ihrer Umsetzung im Lauf der vergangenen Wochen einen riesigen Schritt näher gekommen ist, verdankt er zuallererst dem Zufall.
Bei einem Ausflug in den Luftkurort Daun war ihm ein Häuschen ins Auge gefallen, das seinen Vorstellungen entsprach. Dieses seit rund dreißig Jahren leer stehende Haus sollte es sein. Um bei der Finanzierung der Kaufsumme von Banken und Ämtern unabhängig zu bleiben, stellte er der Menschheit im Internet spontan eine simple Frage: Würden Sie mir einen Euro leihen?
Für die Träume anderer einstehen
»Natürlich ging es mir darum, das nötige Geld zusammenzubekommen«, erinnert er sich. »Aber eben auch um die Frage, inwieweit Leute bereit sind, für die Träume anderer, fremder Menschen einzustehen.« Die Resonanz war überwältigend. Per Paypal, Überweisung und immer wieder auch in Briefen kamen die Euros bei ihm an. Manch einer packte noch einen guten Wunsch mit dazu.
Für Hütten war diese erlebte Hilfsbereitschaft »eine wunderbare Erfahrung.« Innerhalb weniger Wochen hatte er die nötige Summe beisammen und kaufte das Haus. Um darin auch wohnen und arbeiten zu können, bedarf es nun allerdings noch umfassender Sanierungsarbeiten. »Es wird wohl drei oder vier Jahre Arbeit brauchen«, schätzt der frisch gebackene Bauherr.
Und wie schon das Sammeln und Zurückzahlen der Euros wird er auch diesen Teil seines Projekts auf der dazugehörigen Facebook-Seite transparent dokumentieren. \