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Sexismus in der Spielewelt

Anita Sarkeesian hat sich abgewöhnt, Kommentare unter Online-Artikeln zu lesen, die von ihr und ihrer Arbeit handeln. Seit 2009 setzt sich die in Toronto geborene Medienkritikerin mit der Darstellung von Frauen in der Populärkultur auseinander.

Im Fokus der Beiträge auf ihrer Seite »Feminist Frequency« und des zugehörigen YouTube-Kanals steht die Dekonstruktion von Stereotypen und Klischees, wobei sich Sarkeesian zuletzt auf die Frauenrollen in Computerspielen konzentriert: das Fräuleinchen in Not, das nur der Held retten kann, etwa, das Bikini-Mädchen als schmückendes Beiwerk oder die verführerische Dämonin.

Hunderte Spiele hat sie für ihre Videoreihe »Tropes vs. Women« analysiert. Kaum eines hat sie gefunden, in dem Frauen eine wirklich tragende Rolle spielen. Fundiert legt sie in ihren Filmen die Fakten dar, sucht dabei den Blick aufs große Ganze. Selbst seit dem Kindesalter eine passionierte Zockerin, möchte sie niemandem den Spaß am Spielen verleiden.

Eine Auseinandersetzung mit dieser Form des Sexismus ist in ihren Augen dennoch notwendig. Und genau diese Ansicht schmeckt längst nicht jedem Gamer. Seit dem Start ihrer Videospiel-Filmreihe rollen regelmäßig organisierte Hasswellen über Anita Sarkeesian hinweg, es hagelt Beleidigungen, Beschimpfungen und sogar Vergewaltigungsdrohungen.

Davon unbeeindruckt setzt die derart Angegangene ihre Arbeit fort. Bestätigung erfährt sie vor allem von Leuten mit Hang zu Vernunft und Bildung. So werden an manchen Schulen in Kanada und den USA ihre Videos mittlerweile als Lehrmaterial genutzt. \ CL

LINK: http://www.feministfrequency.com