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Der kurze Dienstweg

Untervögelte aller Länder, vereinigt Euch! Seit ihrem Start Ende Januar sorgt die Facebook-App »Bang with Friends« dafür, dass man guten Freunden jetzt mehr als nur ein Küsschen geben kann.

TEXT: CHRISTOPH LÖHR

Das Ganze funktioniert recht simpel: Nach der Anmeldung markiert der Möchtegern-Banger alle Perso­nen in seiner Facebook-Freundes­liste, mit denen er gerne einmal das Laken teilen möchte. Vor den Objekten der Begierde bleibt dieser Umstand verborgen. Sind die derart Markierten jedoch selbst Benutzer der Anwendung und machen ihr Häkchen bei einem interessierten Freund, tritt die App in Kuppler-Manier auf den Plan. Beide potenziellen Sex-Partner erhalten eine E-Mail, in der sie von ihrem gegenseitigen Interesse erfahren. Von da an liegt es an ihnen, ob sie es zu einem Wieviele-Nächte-auch-immer-Stand kommen lassen oder eben nicht.

Drei Programmierer aus Kali­fornien haben die App zusammengebastelt und dabei wohl eine Marktlücke geschlossen. Wie sonst ist es zu erklären, dass das Trio von anfänglich etwa fünf neuen Usern pro Minute berichten konnte? Von über vier Millionen Seitenaufrufen und mehr als 100.000 Vermittlungen in den ersten beiden Wochen? Auch Jahrmillionen nachdem wir von den Bäumen geklettert sind, scheinen etliche von uns noch immer vor allem im Dienst ihrer Triebe unterwegs zu sein.

Trittbrettfahrer ließen in Anbe­tracht dieses – nun ja – »Erfolges« nicht lange auf sich warten. Die App »Bang with Professionals« für das internationale Business-Netzwerk LinkedIn, zum Beispiel, möchte künftig Geschäftstreffen der intimen Art ermöglichen. Und auch dieses Progrämmchen findet Zulauf. Was dem ganzen Online-Bang-Verabredungs­ge­döns aktuell aller­dings noch fehlt, ist die Möglichkeit, Bewer­tungen auszusprechen und Empfeh­lungen zu erhalten: »Men­schen, die mit Herrn Meier aus der Buch­haltung poppen wollten, sind auch scharf auf Herrn Müller vom Vertrieb.« Da ist der Pizza-Bestellservice im Web schon ­weiter.  \

» http://www.bangwithfriends.com/