Karl von Monschaus Zwischenstopp mit Hausbesuch im Gypsilon in Oberforstbach ist zugleich ein Zwischenstopp bezogen auf seine Arbeiten der letzten zwölf Jahre, die hier in gut gehängten Portionen ausgebreitet sind. Als schneller Brüter ist er ewig spontan in der Reaktion auf Räume, Tagesaktualitäten (Brexit) und Fundstücke.
Stets neugierig und initiativ, angeregt von Materialitäten der Werkstoffe, Zufällen und Begriffen, nimmt er Bezug auf Jubiläen wie 100 Jahre Dada oder schwarzes Viereck von Malewitsch. Die Phase der Landoltringe ist vielfältig vertreten. Sie sind Formbasis für Experimente mit Metallfarben, Rost, Silber, Bitumen, Tusche und Fundstücke wie Bleche oder Weinetiketten.
Andeutungen und Eigenleben
Als Fusionsreaktor führt er auf den Bildflächen einen Formdialog. Freie Notationen geraten in Konfrontation mit Formgut von strengerer Präsenz. Ruhende Hauptformen auf der Schwelle zur Zeichenwelt begegnen heftigen Schlingen oder spiegelverkehrten Schriftansätzen.
Es ist eine Malerei, die nur Andeutungen macht und Materialität aus den unspektakulären Formwelten ein Eigenleben bietet, die nie Symbol oder Abbild werden. Als gebändigter Verlauf und selbstbewusste Form erhalten die ausgesuchten Kombinationen feierliche Aufladung und dynamisch schwebenden Charakter. Keine Beliebigkeitscollagen.
Bis 4.1.
„Monschau – Zwischenstopp mit Hausbesuch – Tafelbilder, Objekte, Papierarbeiten, Installation“
Gypsilon
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