Im ursprünglich als Pfarrgemeindehaus der St. Elisabeth erbauten Gebäude in der Jülicher Straße 68 hat der digitalHUB Aachen e.V. weitere Büroflächen eröffnet – in unmittelbarer Nachbarschaft zur Digital Church, verbunden über eine 200 Quadratmeter große Gartenanlage, sollen künftig digitale, innovative Start-ups wachsen. Im Garten liegen zwar noch jede Menge Bauschutt und Dämmmaterial, aber, geht es nach Oliver Grün, Vorstandsvorsitzender des digitalHUB Aachen, wird hier der schönste Garten Aachens entstehen. „Nach den Flächen in der Digital Church und der Erweiterung durch das Kaplanshaus ist es uns gelungen, nun auch J68 – kurz für Jülicher Straße 68 – dazu zunehmen“, so Grün bei der Eröffnung. Denn auch in Zeiten von Homeoffice gilt: „Nähe schafft Innovation und Kreativität braucht einen Ort.“ Für bereits 90 Prozent der Büroflächen stehe man in Gesprächen mit potenziellen Mietern.
Ein besonderes Gesicht gegeben hat dem neuen Ort der Künstler Philip Wallisfurth, bekannt als Senor Schnu, der 2017 schon zwei Flächen in der Digital Church gestaltet hatte. Im Erdgeschoss hat Wallisfurth ein Kunstwerk geschaffen, das die Besucher mithilfe von Augmented Reality entdecken können: Scannt man den QR-Code, sieht man auf dem Smartphone, wie sich die gemalten Formen in und durch den Raum bewegen. Im Treppenhaus hat er eine Anamorphose realisiert – ein dreidimensionales Bild, das sich nur aus einem bestimmten Blickwinkel „als großes Ganzes“ erkennen lässt. „Rot steht für die Start-ups, grün für den Mittelstand und die blauen Punkte – das ist die Farbe des digitalHUB – verbinden die beiden Bereiche wie ein Netz“, erklärt Wallisfurth sein Konzept.
Seit 2020 wurde das Gebäude einer umfassenden Renovierung unterzogen, mit neuen Fenstern und Türen, einer neuen Heizanlage und Elektroinstallation. Auf insgesamt über 700 Quadratmetern und vier Etagen stehen den Start-ups jetzt Büroflächen und CoWorking-Bereiche zur Verfügung. Bis Jahresende sollen ein Konferenzraum sowie Experimentierräume für Virtual- und Augmented Reality sowie 3D-Druck im Erdgeschoss entstehen, das Dachgeschoss wird ebenfalls ausgebaut und mit flexibel buchbaren Arbeitsplätzen ausgestattet. Als einer der Ersten hat sich das Start-up Anny, das auf eine Teamgröße von zehn Mitarbeitern angewachsen ist, auf die Liste schreiben lassen und ist im September ins „J68“ gezogen. „Wir brauchen solche Orte mit einer starken Community, um Gründer hier in Aachen zu halten“, betont Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin des digitalHub Aachen. Auch ein niederländisches Start-up aus dem Bereich „Smart Home“ wird hier ein neues Zuhause finden, ebenso ein Aachener Medizintechnik-Startup, das die Nähe zum Quartier Nord sucht, in dem derzeit auch der Campus Jahrhunderthalle, die Liebighöfe als Event-Location oder das TZA als „The Urban Village“ entstehen. „Aachen-Nord ist im Aufbruch“, lautet das Fazit. \ ano
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