Das Aachener Stadtarchiv stellt monatlich interessante Stücke als Archivalie des Monats aus.
Für das Benediktinerkloster Burtscheid
Die Urkunde betrifft die Stadt Aachen nur zum Teil.
Kaiser Heinrich II. (1002–1024) stellte sie nämlich fü das Benediktinerkloster in Burtscheid aus. Das wurde 20 Jahre zuvor von Kaiser Otto III. (983–1002) gegründet.
Die Urkunde kam im Jahr 1351 in den Besitz der Stadt Aachen, nachdem die damalige Äbtissin die Gerichtsbarkeit und das Dorf mit seinen Einwohnern an die Stadt Aachen übertragen hatte.
Inhalt dieser Schenkung Heinrichs II. war ein Gebiet von teils bereits neu erschlossenen und teils für die Rodung vorgesehenen Ländereien (Novalland), die das Kloster umgaben und aus denen sich das reichsfreie Territorium der Abtei Burtscheid entwickelte.
Mit der Übertragung der Ländereien förderte Heinrich II. nicht nur die junge Klostergründung, sondern steckte zugleich dauerhaft die Grenzen der reichsunmittelbaren Herrschaft der Abtei ab.
Eigenes Herrschaftsgebiet
Es handelte sich nicht um die erste Schenkung an die Burtscheider Mönche, die bereits zuvor von Otto III. und auch Heinrich II. Besitz an verschiedenen Orten erhalten hatten –es handelte sich aber auf jeden Fall um die bedeutendste, da erst durch sie ein eigenes Herrschaftsgebiet unmittelbar beim Kloster geschaffen wurde.
Erst zum 1. April 1897 wurde Burtscheid, das nach der Auflösung des Klosters als selbstständiger Ort weiterbestanden hatte, durch Eingemeindung zu einem Stadtteil Aachens.
Typische Erscheinungsbild
Die Landschenkung Heinrichs II. an das Benediktinerkloster Burtscheid zeigt das typische Erscheinungsbild einer ottonischen Urkunde.
Die verwendete Schrift ist die diplomatische Minuskel mit ausgeprägten Ober- und Unterlängen, besonders hervorzuhebende Textteile wurden noch stärker durch besonders langgezogene Buchstaben (litterae elongatae) betont.
Dazu kommen im unteren Teil das Herrschermonogramm und das große, plastisch wirkende Siegel.
Aktionstag
Zur Feier des 1.000sten Geburtstags dieser Urkunde findet am Samstag, 20. Januar, ein so genannter Aktionstag im Centre Charlemagne statt.
Die Urkunde ist anschließend bis zum 25. Februar in der Dauerausstellung des Centre Charlemagne zu sehen.
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